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Albertuszentrum

Oszillometrische Blutdruckmessung

Die oszillometrische Blutdruckmessung ist gegenüber der klassischen Riva-Rocci Methode einfacher für den Patienten durchführbar. Die Geräte sind konstengünstig. Sie benötigen kein Stethsokop oder Mikrofon, denn sie registrieren die von den Gefäßwänden ausgehenden oszillierenden Schwingungen, die über die Blutdruckmanschette auf den Druckschlauch des Blutdruckgerätes übertragen werden über einen Drucksensor.

1 Kompressor, 2 Windkessel, 3 Ablassventil, 4 Microcontroller mit Drucksensor, 5 Manschette

Ein Microcontroller steuert eine Pumpe um die Manschette über den systolischen Blutdruck aufzupumpen und ein Ablassventil, mit dem der Druck in der Manschette gesenkt und über einen Drucksensor auf der Platine die oszillierenden Schwingungen registriert werden. Der systolische Druck und der Mitteldruck werden gemessen, der diastolische Druck wird berechnet. Die Manschetten sind herstellerunabhängig austauschbar. Die Geräte für die Oberarmmessung unterschiedlicher Hersteller ähneln sich durch die Massenproduktion zunehmend in ihrem Messverhalten. Die Schlauchverbindungen werden meist über RECTUS TYP 20 Kupplungen hergestellt. Die Verbindungsschläuche dehnen sich kaum und geben den oszillierenden Druck mit wenig Verlust weiter. Die Messungen können am Oberarm, am Handgelenk, am Unterschenkel und an den Fingern durchgeführt werden.

Rectus Typ 20 Kupplung

Was die Genauigkeit der oszillometrischen Blutdruckmessung betrifft, ist sie der Riva-Rocci Methode (Oberarmmessung mit Stethoskop oder Mikrofon) unterlegen, die nach wie vor als Goldstandard der nichtinvasiven Blutdruckmessung gilt. Insbesondere die Handgelenkmessung wird für zuhause nicht empfohlen, weil individuelle Eigenschaften der gemessenen Personen einen zu großen Einfluss auf die Messwerte haben. Die oszillometrische Messung an den Fingern bedarf auf jeden Fall einer Kalibrierung durch eine Oberarmmessung.
Dann gibt es noch oszillometrisch messende Smart Watches wie die Watch D von Huawei und die beiden HeartGuide Smart watches von Omron, das HEM-6411t-MAE und das HCR-699T-M. Die beiden Omron Geräte sind nach Auskunft des Herstellers nicht mehr verfügbar. Das Watch D von Huawei hat in einer unabhängigen Testung keine validen Messergebnisse zeigen können, trotzt klinischer Validierung vom Hersteller. Somit scheinen Smart watches mit oszillometrischer Messung ungeeignet zu sein. Andere Smart Watches, die mit einem Infrarotsensor arbeiten, konnten in verschiedenen Test gar keine überzeugende Messergebnisse erbringen.

jpo