Herz(un)gesunde Ernährung: Frittiertes aus dem Airfryer – Heißluftfriteusen
Die ersten Airfryer kamen Anfang der 80er Jahren von der Firma Moulinex (CTA56) und Rowenta (viso-therm KA-30) auf den Markt. Der Heißluftofen viso-therm KA-30 (34x24x26 cm) mit mundgeblasener Glasabdeckung, emalliertem Ofengehäuse und emallierten Backblechen sowie verchromtem Grillrost war ein kleiner Umluftbackofen der eine Temperatur von bis zu 200°C erreichte.
Airfryer zum fettarmen Frittieren von Lebensmitteln sind der Trend. In den letzten zwei Jahren wurden ca. 45 Millionen Geräte verkauft, ein Anstieg von 76% gegenüber den 25,6 Millionen verkauften Geräten in der Zeit von Januar 2020 bis Dezember 2021. 1,2 Millionen Geräte wurden 2021 alleine in Deutschland verkauft. Dabei ist ein Airfryer nichts anderes als ein kleiner Backofen mit Umluft. Die Werbung verspricht den Genuss frittierter Lebensmittel mit wenig Fett und Öl und somit weniger Kalorien, verschweigt aber, dass frittierte Lebensmittel erhebliche Mengen an Acrylamid enthalten können. Beim Erhitzen von Kohlenhydraten über 120°C. spielt es nämlich keine Rolle, ob dies im Frittierfett oder in heißer Luft passiert. Je höher die Temperatur und je länger das Garen dauert, desto mehr Acrylamid entsteht. Acrylamid ist genotoxisch und karzinogen sowie entwicklungs- und reproduktionstoxisch. Werden im Airfryer pflanzliche oder tierische Fette verwendet, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere die 4-fach ungesättigte Omega-6-Fettsäure, enthalten, entstehen Transfettsäuren. Weil die Omega-6-Fettsäure der Hauptbestandteil von Sojaöl, aber auch von Sonnenblumenöl ist, entstehen Transfettsäuren bei starem Erhitzen von Fleisch, Geflügel (Soja wird als Futtermittel in der Geflügel- und Schweinetierhaltung eingesetzt) und Frittieröl. Transfettsäuren erhöhen das LDL-Cholesterin und somit das Risiko für Herzinfarkt, Atherosklerose und Übergewicht. Sie verschlechtern wahrscheinlich auch die Insulinempfindlichkeit und erhöhen so das Risiko für Diabetes. Werden die verwendeten Fette mehrfach erhitzt, treten noch bedenklichere toxische Oxydationsprodukte wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs) auf. Im Unterschied zum Umluftbackofen können je nach Modell weitere toxische Belastungen durch die in Airfryern verbauten Kunststoffe und Antihaftbeschichtungen auftreten. Antihaftbeschichtungen sind mit sogenannten per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) überzogen und werden in der Krebsforschung mit Krebsarten wie Eierstock-, Bauchspeicheldrüsen-, Kehlkopf- und Brustkrebs in Verbindung gebracht, aber das ist ja alles nicht so schlimm, solange man nicht vor hat, die Heißluftfriteuse zu essen, denn dann ist möglicherweise doch alles in Ordnung. Zur täglichen Ernährung sind Airfryer jedoch definitiv nicht zu empfehlen.

ohne Kunststoff und ohne Antihaftbeschichtung im Garraum. Temp. 188°C nach 30 Min. bei Stufe 8, 154°C bei Stufe 7, 143°C bei Stufe 6, 118°C bei Stufe 5, 99°C bei Stufe 4, 89°C bei Stufe 3, 77°C bei Stufe 2 und 71°C bei Stufe 1.
Quelle: Fan-assisted hot-air ovens as sterilizers in doctors´ surgeries; V.N. Gordon, R.G. Robinson; S Afr Med J 1984; 66; 336-337
jpo