Cholesterinwerte senken!
Hohe Cholesterinwerte erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, insbesondere in Kombination mit anderen Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Rauchen und Bluthochdruck.
Das im Blutserum gemessenen Gesamtcholesterin besteht vereinfacht ausgedrückt aus dem HDL-Cholesterin (HDL), dem LDL-Cholesterin (LDL) und den Triglyceriden (TG) und berechnet sich nach der Formel: Ges.-Chol. = HDL+ LDL + TG/5. Während man früher dem HDL eine Schutzwirkung zugeschrieben hat, weiß man heute, dass die Höhe des LDL in erster Linie und die Höhe der TG in zweiter Linie das Risiko bestimmen. Für Menschen ohne kardiovaskuläre Risikofaktoren gilt ein LDL-Cholesterin von 115 mg/dl anzustreben. Grundsätzlich gilt: Je niedriger das LDL-Cholesterin ist, umso niedriger ist das koronarvaskuläre Risiko. Gesunde Menschen mit einem oder zwei Risikofaktoren sollten einen LDL-Wert von unter 100 mg/dl anstreben, Patienten mit Diabetes oder mehreren Risikofaktoren unter 70 mg/dl und Herzkranke oder Patienten mit Schlaganfall unter 55 mg/dl. Um die sogenannten Zielwerte zu erreichen werden bei Patienten in erster Linie Cholesterinsynthesehemmer (CSE-Hemmer) die auch als Statine bezeichnet werden, eingesetzt (Simvastatin, Atorvastatin, Rosuvastatin etc.). Statine reduzieren kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall und verlängern das Leben.
Nahrungsmittel mit hohem Cholesteringehalt zu meiden hilft wenig, weil bei einer Reduktion der Cholesterinaufnahme, sei es durch eine cholesterinarme Diät oder durch einen Cholesterinresoprtionshemmer allein, die Leber mehr Cholesterin produziert. Darum werden Cholesterinresoptionhemmer (Ezetimib) mit CSE-Hemmern kombiniert. Um sonst das LDL zu senken ist der Nikotinverzicht, die Gewichtsreduktion und vermehrte körperliche Aktivität am wichtigsten. Olivenöl ist aufgrund seines hohen Omega-9-Fettsäuregehalts das Lebensmittel, welches das LDL-Cholesterin am besten senken kann. Darum sollten soviel Nahrungsfette wie möglich durch Olivenöl ausgetauscht werden. Auf tierische Fette sollte soweit wie möglich verzichtet werden. Fischöl (Omega-3-Fettsäuren) senkt vorwiegend die Triglyceride, und zwar umso mehr, je höher die Triglyceride sind und erhöhen das HDL und auch ein wenig das LDL. Werden trotz aller Maßnahmen die Zielwerte für Hochrisikopatienten nicht erreicht, bezahlen die Krankenkassen eine Therapie mit den sehr teuren PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ9)-Hemmern: Inclisiran (Leqvio®), Evolocumab (Repatha®) und Alirocumab (Praluent®).
jpo